Nächste Monatstreffen

Jeden ersten Montag (wenn möglich) im Monat treffen sich Interessierte (gerne auch Nichtmitglieder!) um 18:00 Uhr in der

Gaststätte „Unterbräu“, Mühlstraße 36, Dießen, im Nebenzimmer

zu ihrem Monatstreffen. Die nächsten Termine für 2024 sind:

  • Montag, den 5. Februar 2024
  • Montag, den 4. März 2024
  • Montag, den 8. (!) April 2024
  • Montag, den 6. Mai 2024
  • Montag, den 3. Juni 2024
  • Montag, den 1. Juli 2024
  • Montag, den 5. August 2024
  • Montag, den 2. September 2024
  • Montag, den 7. Oktober 2024
  • Montag, den 4. November 2024 =>ACHTUNG!
    =>
    Dieses Mal in der Geschäftsstelle des DAV Dießen!
  • Montag, den 2. Dezember 2024

Rückblick Monatstreffen 2024:

  • Montag, den 8. (!) Januar 2024

 

Veranstaltungen 2023

Programm 2023

Eine detaillierte Übersicht mit unserem Jahresprogramm 2023 finden Sie > hier < .


Veranstaltung 2023

Samstag, 25. März 2023, 15:00 Uhr: Jahreshauptversammlung
Mit turnusgemäßer Wahl der Vorstandschaft, im Musiksaal der Carl-Orff-Schule, Buzallee 6 – 8, Dießen am Ammersee.
Im Anschluss an die Hauptversammlung zeigt Herr Dr. Christian Greiff einen Bericht über die Keil’sche Eisenbahn und es gibt die Möglichkeit diese auf dem Dachboden der Schule zu besichtigen.

 

Vortrag leider abgesagt!
Samstag, 15. April 2023, 15:00 Uhr: Verlandungsvorgänge am Südufer des Ammersees – eine Zeitreise vom Ende der Eiszeit bis heute.

Ein Vortrag von Herrn Christoph Seming. im Musiksaal der Carl-Orff-Schule, Buzallee 6 – 8, Dießen am Ammersee.
Anhand von historischen Fotos und Karten wird veranschaulicht, wie sich das Südufer des Ammersees auf natürlichem Weg und durch Eingriffe des Menschen verändert hat.
Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden für den Verein wird gebeten.

 

Samstag, 6. Mai 2023, 13:00 Uhr: Besichtigung des Weilers Zellhof in Schöngeising
Herr Ludwig Weiß, Inhaber des Hotels Post in FFB, gibt uns einen Einblick in den 1863 erbauten Gutshof, die denkmalgeschützte Kapelle St. Vitus und die zugehörigen Stallungen, in denen sich heute auch eine Schnapsbrennerei befindet.
Anfahrt mit Fahrgemeinschaften, Treffpunkt um 13:00 Uhr am Bahnhof Dießen. Die Teilnahme ist auf 20 Personen begrenzt, eine verbindliche Anmeldung beim 1. Vorsitzenden ist erforderlich!

 

Samstag, 17. Juni 2023, 13:15 Uhr: Besichtigung des Depots des Landratsamtes Landsberg am Lech

Führung von Frau Carmen Jacobs M. A., wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kreisheimatpflege des Landratsamtes. In diesem Depot sind unter anderem eingelagert: Die alte Feuerleiter von Dießen, Feierabendziegel, Kutschen, landwirtschaftliche Geräte, Andachts- und Prozessionsobjekte, Breverln und andere Kuriositäten. Im Anschluss besichtigen wir die 1980 von Berufsschülern erbaute Kapelle „St. Christina“ und danach das ehemalige Ursulinen Kloster aus dem 18. Jahrhundert, mit Gruft und Dachstuhl.
Anfahrt mit Fahrgemeinschaften, Treffpunkt um 13:15 Uhr am Bahnhof Dießen. Die Teilnahme ist auf 20 Personen begrenzt, eine verbindliche Anmeldung beim 1. Vorsitzenden ist erforderlich!

 

Dienstag, 18. Juli 2023, 13:15 Uhr: Besichtigung des Staatsgutes Achselschwang
im Anschluss Spaziergang zur Uttinger Keltenschanze (ca. 10 Min) und/ oder Einkehr in der Gestütsgaststätte. Im Königreich Bayern war Achselschwang ein sog. Remonte-Hof, in dem Pferde für die Kavallerie gezüchtet und ausgebildet wurden. Das Gestüt blieb bis in die 90er Jahre bestehen. Heute sind die eingestellten Pferde in Privatbesitz. Achselschwang ist nun eine Ausbildungsstätte für bayerische Landwirte, mit hochmoderner Landwirtschaftstechnik.
Die Gebühr von 50 EUR für die Führung wird auf die Anwesenden aufgeteilt und vor Ort eingesammelt. Anfahrt mit Fahrgemeinschaften, Treffpunkt um 13:15 Uhr am Bahnhof Dießen. Eine verbindliche Anmeldung beim 1. Vorsitzenden ist erforderlich!

 

Aktualisiert!
Samstag, 9. September 2023, 10:00 Uhr: Führung im Bergbaumuseum Peißenberg

zusammen mit dem Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Dießen. Mit Besuch von „MoMeArt“ in Peißenberg – MOSAIK von Irene Magdalena Orecher und METALL (Kunstschmiede) von Berndt Schweizer. Abschluss mit gemütlicher Einkehr im Biergarten. Anfahrt mit dem Bus, Treffpunkt am Bahnhof Dießen. Fahrt- und Eintrittskosten ca. 20-25 EUR, abhängig von der Teilnehmerzahl. Die Teilnahme ist begrenzt. Eine verbindliche Anmeldung beim 1. Vorsitzenden ist erforderlich!

 

Datum geändert!
Samstag,
14. 28. Oktober 2023, 15:00 Uhr: Die römische Villa in Weil
Vortrag von Herrn Rainer Hollenweger im Musiksaal der Carl-Orff-Schule, Buzallee 6 – 8, Dießen am Ammersee.
In den 80er Jahren wurden anlässlich von Baumaßnahmen in Weil die Überreste einer sog. Villa Rustica entdeckt, die sogar in der Spätzeit der römischen Herrschaft, also im 4. Jahrhundert noch existierte. Bei einer Notgrabung durch den damaligen Kreisheimatpfleger Dr. Huber zusammen mit Schülern des Ignaz-Kögler-Gymnasiums konnte einiges gerettet und dokumentiert werden.
Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden für den Verein wird gebeten.

 

Datum geändert!
Samstag,
11. 18. November 2023, 15:00 Uhr: Die Bai(ju)waren – ein deutscher Stamm entsteht
Vortrag von Herrn Dr. Peter Kalus im Musiksaal der Carl-Orff-Schule, Buzallee 6 – 8, Dießen am Ammersee.
Die anderen deutschen Grossstämme, die Franken, die Allemannen-Schwaben, Thüringer und Friesen hatten vor ihrer Landnahme und Konsolidierung eine lange und auch turbulente Vorgeschichte. Die Bayern hingegen waren auf einmal innerhalb eines Territoriums mit herzoglicher Führung ohne jede vorherige Erwähnung da. Neuere Forschungen glauben diese Entwicklung geklärt zu haben.
Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden für den Verein wird gebeten.

Monatstreffen 2023

  • Januar & Februar 2023 => Keine Monatstreffen, da das Unterbräu wegen Umbau geschlossen ist.
  • Dienstag, den 7. März 2023
    => um 19:00 (!) Uhr in der Geschäftsstelle des Alpenvereins in Dießen, Mühlstraße 14 (!), wegen dem Umbau im Unterbräu.
  • 3. April 2023
  • 8. (!) Mai 2023
  • 5. Juni 2023
  • 3. Juli 2023
  • 7. August 2023
  • 4. September 2023
  • 9. (!) Oktober 2023
  • 6. November 2023, 18:00 Uhr, in der Geschäftsstelle des Alpenvereins in Dießen, Mühlstraße 14 (!), im November hat das „Unterbräu“ geschlossen!
  • 4. Dezember 2023, wieder in der Gaststätte „Unterbräu“.

Veranstaltungen 2022

Eine detaillierte Übersicht mit unserem Jahresprogramm 2022 finden Sie > hier

ABGESAGT wegen nicht ausreichender Anmeldungen!
Samstag, 19.11.2022, Halbtagesfahrt nach Eichenau, Führung in der Kapelle Roggenstein mit sehenswerten gotischen Fresken und anschließend Führung durch das Pfefferminzmuseum. Die Eintritte sind frei. Für die Führungen bitten wir jeweils um eine kleine Spende. Im Museum kann Pfefferminz aus der diesjährigen Ernte erworben werden.
Abfahrt mit dem Bus am Bhf Dießen um 12:45 Uhr. Roggenstein 14:00 Uhr, Museum 16:30 Uhr, nach der Rückfahrt Ankunft in Dießen ca. 17:30 Uhr.
Die Anmeldung zu der Fahrt erfolgt durch die Einzahlung des kalkulierten Anteils an den Buskosten von 25,- EUR bis zum 11.11.2022 auf folgendes Konto
DE41 7005 2060 0022 7393 20
Bei zu geringer Beteiligung muss die Fahrt abgesagt werden und das Geld wird zurück überwiesen.

Samstag, 22.10.2022, Tagesexkursion nach Schongau, mit Stadtführung am Vormittag und Führung durch das Stadtmuseum am Nachmittag. Abfahrt mit dem Zug am Bahnhof Dießen um 9:02 Uhr, Ankunft in Schongau 9:52 Uhr. Bayernticket empfohlen. Beginn der Führung um 10:15 Uhr, Treffpunkt vor dem Rathaus Schongau, Münzstraße 1-3. Es fallen Kosten für die Führung an, die vor Ort eingesammelt werden. Rückfahrt mit dem Zug, jeweils 6 Minuten nach der vollen Stunde möglich.

Samstag, 24.09.2022, 14:30 Uhr: Die Römer am Ammersee.
Unsere Heimat war über 400 Jahre eine Provinz des „imperium romanum“. Viele Spuren der römischen Herrschaft sind noch erhalten. Es wird versucht anhand dieser Hinterlassenschaft und durch Vergleiche mit ähnlichen Relikten ein Bild des römischen Lebens am Ammersee zu vermitteln. Ein Bildervortrag von Herrn Dr. Peter Kalus im Musiksaal der Carl-Orff-Schule, Buzallee 6 – 8, 86911 Dießen am Ammersee. Die Teilnahme ist kostenlos, der Arbeitskreis der Heimatforscher des Ammerseegebietes freut sich über eine Spende.

Samstag, 25.06.2022, 14:00 Uhr, Besuch des Missionsmuseums in St. Ottilien mit Führung
Treffpunkt vor der Klosterkirche St. Ottilien. Adresse: Erzabtei, 86941 St. Ottilien

Samstag, 21.05.2022, 15:00 Uhr, Besichtigung des Steinzeitdorfes Pestenacker mit Führung
Treffpunkt um 14:45 vorm dem Eingang des Dorfes. Adresse: Hauptstr. 100, 86947 Weil – Ortsteil Pestenacker

Samstag, 30.04.2022, 15:00 Uhr, Jahreshauptversammlung
im Musiksaal der Carl-Orff-Schule in Dießen. Details > hier

Monatstreffen 2022

Montag, den 10.(!) Januar 2022
=> Findet statt, unter Berücksichtigung der aktuell gültigen 2G-Regelung aufgrund der Covid-19-Pandemie! <=

Montag, den 7. Februar 2022
=> Findet statt, unter Berücksichtigung der aktuell gültigen 2G-Regelung aufgrund der Covid-19-Pandemie! <=

Montag, den 14.(!) März 2022

Montag, den 4. April 2022

Montag, den 2. Mai 2022

Montag, den 13.(!) Juni 2022

Montag, den 4. Juli 2022

Montag, den 1. August 2022

Montag, den 5. September 2022

Montag, den 10.(!) Oktober 2022

Dienstag(!), den 15.(!) November 2022, dieses Mal(!) im MTV Sportlerheim „Veranda“, Jahnstraße 9, Dießen.

Der Termin im Dezember 2022 entfällt(!), da das Unterbräu wegen Umbau geschlossen ist.

Die Römerstraßen an Ammersee und Lech

Die Römerstraßen an Ammersee und Lech


von Dr. Peter Kalus


Grundsätzlich muss man daran erinnern, dass die Römer ihre Straßen nicht neu „erfunden“ haben, sondern dass diese Straßen uralten Trassen von Handels- und Verkehrswegen folgten, die möglicherweise schon seit dem Neolithikum bestanden. Diese Altstraßen entstanden durch die jahrtausendelange Suche nach dem Idealweg, über die gangbarsten Pässe, die Stellen, wo Flüsse am leichtesten zu überqueren waren, umgingen Steilhänge, Schluchten und Moore. Die Römer haben diese Wege auf ihren Eroberungen erst benützt, dann ausgebaut, begradigt, befestigt, Brücken gebaut, Wegzeichen gesetzt, militärisch gesichert, Herbergen und Wechselstationen angelegt und damit ein so hervorragendes Verkehrsnetz geschaffen, dass es die Römerzeit um viele Jahrhunderte überdauert hat. Vielfach führen moderne Straßen noch auf der Trasse der Römerstraßen.


Die Via Claudia Augusta[1]

Diese erste und lange Zeit die wichtigste Straßenverbindung – und auch die einzige deren Namen wir kennen – zwischen Italien und dem nördlichen Alpenvorland wurde unter Kaiser Claudius, dem Sohn des Eroberers Drusus, angelegt. Der hatte diese Route während seines Alpenfeldzugs im Jahr 15 v. Chr. mit seinen Truppen genommen. Der Name ist bekannt, da Meilensteine z. B. in Rabland/Südtirol gefunden wurden. Die Straße begann in der Handelsstadt Altinum an der Adria nahe dem späteren Venedig, führte durchs Piavetal bis Tridentum (Trient), vereinigt sich dort mit einer von Verona und von weiter südlich kommenden Straße, folgte dem Lauf der Etsch über Bauzanum (Bozen) bzw. Pons Drusi bis zum Reschenpass. Nach dessen Überquerung führte sie entlang des Inn bis Imst, dann über den Fernpass ins Außerfern und begleitete den Lech zuerst auf dem rechten und ab dem Lechfall an seinem linken, westlichen Ufer über Foetibus (Füssen), Abodiacum (Epfach), Augusta Vindelicum (Augsburg) bis zur Mündung in die Donau bei Submuntorium (Burghöfe). Der antike Straßenverlauf ist an einigen Stellen noch gut erkennbar. Den Lech muss man sich wie alle Alpenflüsse als sehr unberechenbar in der Wasserführung vorstellen. Das eigentliche Flußtal war ein weites kiesbedecktes und z. T. auch sumpfiges Gelände, innerhalb dessen das Wasser mit häufigen Laufänderungen seinen Weg suchte. Die Straße legte man daher auf der Mittelterrasse an.

[1] Nach Czysz in Czysz u. a. S.528 ff


Reste des Straßendammes im
trockengefallenen Forggensee[2]

Walddamm bei Schongau

Hohlweg bei Dessau, Gemeinde Burggen

Walddamm bei Asch

[2] Alle Bilder oben von Wilhelm, Karl, Ludwig, www.kaluwi.de

Peutingerkarte


Die Römerstraße von Verona über den Brennerpass, den Zirler Berg und Raisting nach Augsburg (moderne Bezeichnung „Via Raetia“)


Bauzeit und Bedeutung

Die Straße wurde unter Kaiser Septimus Severus (193-211) und seinem Sohn Caracalla (211-217) gebaut, folgte aber mit Sicherheit wie die Via Claudia Augusta einer schon seit Jahrhunderten, wenn nicht seit Jahrtausenden bestehenden Verkehrsverbindung von Norditalien über die Alpen in den Donauraum und passte sich zumindest teilweise deren Trassenführung an. Der späte Ausbau der Straße verwundert, da doch der Alpen- und Voralpenraum seit 15 v. Chr. unter römischer Herrschaft stand und uns heute die Brennertraße als kürzester und bequemster Verkehrsweg von und nach Italien geläufig ist.
Die wichtigste Römerstraße über die Alpen in die Provinz Raetien blieb jedoch Via Claudia Augusta, Wenn man heute mit der Bahn, auf der Brennerstraße oder der Autobahn nach Südtirol fährt, erkennt man auch die Ursache dafür: Das Tal der Eisack zwischen Bozen und Brixen war bis zum modernen Straßenbau unpassierbar und ein Ausweichen über die seitlichen Bergflanken wegen der beidseitig steil einmündenden Schluchten nur in großer Höhe möglich. So musste die Straße von Bozen über den Ritten bis auf über 1000 m Seehöhe geführt werden und erreichte erst vor Brixen wieder die Talsohle, ein ziemlich mühsamer und zeitraubender Umweg also. Das blieb so, bis erst im 14. Jahrhundert ein Saumweg und im 15. Jahrhundert ein Karrenweg in die Felsen gesprengt wurde.
So kann man diese Römerstraße als eine eher zweitrangige Verkehrsverbindung bezeichnen, zumal sie von den Römern nicht übermäßig lange benützt werden konnte, da nach dem Limesfall im Jahr 260 die Provinz Raetien zum unsicheren Grenzland wurde und durch Kriegsereignisse und freiwilligen Abzug von Bewohnern teilweise verödete.


Verlauf der Strasse

Über Vipitenum (Sterzing), den Brennerpass und Veldidena (Innsbruck-Wilten) erreichte die Straße Teriolis (Zirl) und über den Zirler Berg Scarbia (Scharnitz), Parthanum (Partenkirchen) und führte über Coveliacae (Moosberg bei Murnau) und Urusa (Raisting) in Richtung Augsburg. Etwa bei Egling an der Paar vereinigte sie sich mit der Straße, die von Iuvavum (Salzburg) über Pons Aeni (Rosenheim) und Bratananium (Gauting) nach Augusta führte.

In unserer Gegend ist der Straßenverlauf einigermaßen gesichert, Von Raisting führte die Trasse etwa wie die Staatsstrasse 2055 nach Norden, bei der leichten Rechtskurve nach Verlassen des Waldstücks vor Utting führte sie -heute noch sichtbar- geradeaus weiter, westlich des Aussiedlerhofes (Streicherhof) vorbei und überwand den Graben des Hardtbachs in einer sichtbaren S-Kurve und durchquerte auf einem bis heute
erhaltenen Damm ein Waldstück. Westlich des Uttinger Schützenheims musste der Uttinger Mühlbach entweder mittels Brücke oder Furt überwunden werden. Jenseits der Landsberger Straße verlief sie parallel zum heutigen Feldweg in Richtung Achselschwang und weiter nach Steinebach. In Windach benützte sie eine der drei Rampen, die vom Windacher Berg zur Windach hinunterführen, überquerte diese und ging weiter über Eresing und Geltendorf in Richtung Augsburg.

Zwischen Wielenbach und Raisting[3]
[3] Luftbild bei Kaluwi, a.a.o.

Hohlweg südlich von Utting[4]
Dammrest beim Streicherhof

Kurve zum Hardtbach

Walddamm bei Utting

[4] Eigene Aufnahmen

Man kann nur vermuten, was die Planer dazu bewogen hat, die Trasse durch das relativ zerklüftete Gelände südwestlich von Utting zu wählen. War es das Ziel möglichst geradlinig Augsburg anzusteuern? Andererseits bietet sich die Überquerung des Uttinger Mühlbaches wegen seiner steilen Ufer an dieser Stelle besonders an. Auch die Windach ist, oder war bis zu ihrer Regulierung, ein sehr unberechenbares Flüsschen, das bei jedem Hochwasser zu einer Verlegung des Flussbettes in seinem Unterlauf ab Windach neigte. Dort bot sich auch deshalb eine Überquerung des Wasserlaufs am Ausgang der Schlucht und vor den sog. Schlechtwiesen an.


Die Römerstraße Bregenz-Gauting-Salzburg

Eine dritte Römerstraße durchquerte die Ammersee-Lech-Region in Ost-West-Richtung. Wann genau sie ausgebaut wurde ist nicht bekannt; Dietz nimmt jedoch an, dass sie bald nach der Via Claudia Augusta entstand[5], also wohl nach der Mitte des ersten Jahrhunderts. Sie führte von Juvavum (Salzburg) über Pons Aeni (Rosenheim), Bratananium (Gauting), zwischen Starnberger und Ammersee hindurch, kreuzte die Via Raetia in Urusa (Raisting) und die Via Claudia Augusta in Abodiacum (Epfach) und endete über Cambodunum (Kempten) am Bodensee in Brigantium (Bregenz). Auch von ihr sind in unserer Region noch sichtbare Spuren erhalten.


Aus dem Lechtal hinaufführende Rampe bei Hirschau[6]


[5] Dietz in Czysz u. a. S. 50

[6] Dieses Foto und die beiden folgenden von Wilhelm (Kaluwi)

Zwischen Reichling und Rott
Hohlweg bei Stillern


Zustand der Römerstraßen

Üblicherweise waren römische Fernstrassen im ebenen Gelände fünf bis sieben Meter ( 20 pedes = 20 x 29,6 cm ) breit, verschmälerten sich jedoch in schwierigen Lagen auf weniger als drei Meter (= 8 pedes) mit Ausweichstellen, wie wir es im o. a. Waldstück westlich von Utting vorfinden. Bei der Konstruktionsbreite mag auch – wie heute – die Bedeutung der Straße und die Verkehrsdichte eine Rolle gespielt haben. Beiderseits der gewölbten Fahrbahn befand sich ein Straßengraben. Der Unterbau bestand aus groben Steinen, darüber kamen zwei Deckschichten zuerst aus grobem, dann aus feinem Kies. Dadurch entstand die typische Form eines flachen Dammes. Das Material stammte aus der Gegend. Manche Gruben, aus denen Baumaterial entnommen wurde, sind noch erhalten. Bäche und Flüsse wurden in der Regel mittels Holzbrücken überwunden, deren Reste äusserst selten (z. B. in Kempten oder bei Epfach) erhalten sind.

Mansio bei Abusina (Eining)7


Komfort und Sicherheit

Für die Sicherheit der Straßen sorgten meist Legionäre im Ruhestand mit ihrem Personal, die häufig auch die Straßen- und Wechselstationen, die „Mansiones“ und „Mutationes“ betrieben, die im Abstand von etwa einer Tagesetappe angelegt waren. Eine Mansio befand sich mit Sicherheit in Urusa-Raisting, da dort die Strasse von Bratananium-Gauting nach Abodiacum-Epfach und weiter nach Cambodunum-Kempten kreuzte. Bei Ausgrabungen 1985 fand man die Überreste von massiv gebauten mit Hypokausten-Heizung ausgestatteten Gebäuden, die auf eine komfortable und stattliche Herberge schließen lassen. Andere werden wohl nur aus Holzgebäuden bestanden haben, die nicht mehr nachweisbar sind. Für die Versorgung dieser Mansiones dienten die nahen „Villae Rusticae“, die über Nebenstrassen (viae vicinales bzw. viae privatae) erreichbar waren. Solche Villae bestanden nachweislich z. B. in Weilheim, Schondorf und Weil.

Der Verkehr spielte sich zu Fuß, zu Pferd bzw. Maultier oder mit Ochsen- und Pferdekarren ab. Für einen relativ komfortablen Personenverkehr benützte man per Achsschemel gelenkte und gefederte vierrädrige Karren mit geschlossenem Aufbau.


Raeda[8
]

Literatur:

Czysz, Dietz, Fischer, Kellner (Hrsg): Die Römer in Bayern, Stuttgart 1995

Völk, Carolin (Hrsg): Auf Spuren der Römer vom Ammersee nach Verona,
Lindenberg 2015

www.kaluwi.de: Via Raetia (Bild- und Kartenmaterial)

[7] www, anticefan
[8] Internet; Isargeschichten

Veranstaltungen 2021

Aufgrund der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie werden in 2021 voraussichtlich keine weiteren Veranstaltungen stattfinden (mit Ausnahme der Monatstreffen, soweit möglich).

Den angekündigten Rundgang zur Orthistorie Riederau können Sie hier im Internet aufrufen: www.riederau.net


In der Jahreshauptversammlung am 7. August 2021 wurde in der Vorschau auf
das restliche Jahr 2021 die Planung folgender Veranstaltungen angekündigt:

• Samstag, 23.10.2021 – Begehung entlang der Römerstraße bei Utting
Treffpunkt um 14:00 Uhr in der Nähe vom Streicherhof in Utting „Am Dexenberg“
(Aussiedlerhof, von Diessen kommend nach der Abzweigung Holzhausen auf der linken Seite der ST2055).
Der Arbeitskreis der Heimatforscher des Ammerseegebietes lädt ein zur Begehung entlang der Römerstraße bei Utting.
Auf der Uttinger Flur existieren noch an einigen Stellen sichtbare Überreste der sogenannten „Via Raetia“, die von Italien über den Brenner nach Augsburg führte. An dieser wollen wir ein Stück entlang gehen. Festes Schuhwerk ist erforderlich. Wir bewegen uns ausschließlich im Freien, daher ist eine Anmeldung nicht notwendig.

• Nachholung des bereits seit 2019 geplanten Vortrags von Albin Völk: Heilige Quellen in unserer Region
  => auf unbestimmte Zeit verschoben

Details und Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben.